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Leb wohl, Derrick!

1998
Filmvorführung und Performance parallel in Hamburg und München

Am 16. Oktober 1998 um 20 Uhr 15 gilt es erneut, einer Fernsehlegende das letzte Geleit zu geben: Stephan Derrick verschwindet in der Dunkelheit, ohne einen Blick zurück auf den ihm folgenden Feuer-und-Schwefel-Regen des Verbrechens zu werfen. Im Hamburger Metropolis Kino wird nach der Live-Übertragung der letzten Derrick-Folge Raum für spontane Kondolenzen vor der Leinwand-Krypta gegeben, während »Die 3 F – Ferbrechen, Fahndung, Fiesta!« als Schleife läuft.

Die 3 F - Ferbrechen, Fahndung, Fiesta!

1998
Video, 11 Minuten

Wenn am Freitagabend das ZDF läuft, gehen auch ältere Semester aus sich heraus

»Die 3 F« ist die Quintessenz der ZDF-Archiv-Zusammenschnitte, die reproducts 1998 unter dem Titel »Mainzel-Mix« erstellt hat. Im Zentrum steht der Freitagabend im ZDF - der klassische Krimitag zwischen nervenzerfetzender Spannung und leichter Unterhaltung. Der Kommissar, Derrick, Der Alte, Ein Fall für zwei und Aktenzeichen XY ...ungelöst taumeln in einer mörderischen Polonäse, die Rex Gildo mit seiner »Fiesta Mexicana« abführt.

Mainzel-Mix

1998
Video, 8 Kurzprogramme à 4 min.

Ein Sender schlägt Kapriolen - die Mainzelmännchen dürfen verrückt spielen!

Eine der größten Sendeanstalten der Welt hatte reproducts durch die winzige Redaktionsabteilung quantum ein Angebot gemacht: Gegen freien Zugang zum Archiv verlangte das ZDF nach Collagen, die den Reichtum des Senders für die breite Öffentlichkeit erlebbar machen sollen.

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Der lange Marsch / I wie Ikarus

1997
Video, 3 bzw. 14 Minuten

Der lange Marsch, Klaus Bosseck
I wie Ikarus, Frank Rudek
Nur der tiefe Glaube an die Möglichkeit des Unmöglichen kann einen
Menschen veranlassen, bei Windstille einen Drachen steigen zu lassen

Im Jahr 1997 bricht eine neue Ära an: Das Stichwort heißt „Diversifikation“. Die Materialflut reißt nicht ab und das Archiv platzt aus allen Nähten. reproducts erlaubt von nun an ausgewählten Personen, das Archiv zu nutzen und eigene Produkte zu fertigen. Zwei Früchte dieser Öffnung sind der strukturelle Kurzfilm des jungen Fernstudenten Klaus Bosseck aus Bitterfeld mit dem Titel »Der lange Marsch« und das Musikvideo »I wie Ikarus« von Frank Rudek, Regieassistent aus Fürstenfeldbruck.

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Mom?!

1997
Video, 3 Minuten

Ja, Howard, es sieht gerade halb Deutschland zu, wie Du mit Deiner Mutter telefonierst …

Die letzten Takte von „Du fängst den Wind niemals ein“ verklingen. Dreimal ist Howard Carpendale nun schon dabei gewesen und darf nicht wieder in die ZDF-Hitparade gewählt werden. Deshalb hat sich Dieter Thomas Heck etwas Besonderes einfallen lassen …

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Der Gemeinsame Nenner

1996
Video, 90 Sekunden

„... das ergibt auch 625. Ist das ein Zufall, oder ist das immer so?
Rechnen Sie doch selbst einmal nach.“

Zahlen bestimmen unser Leben - das lehrt schon ein flüchtiger Blick in das Fernsehprogramm. Keine Nachricht, keine Werbung, keine Show, in der nicht irgend etwas gemessen, bewertet oder sonstwie beziffert wird. Mit Hilfe des legendären Telekolleg Algebra und seinem leider 2006 verstorbenen Moderator Eberhard Weiß gelingt es in dieser Kurzcollage, eine Rechenaufgabe zu stellen, die es mit der mystischen Zahlenakrobatik eines Cagliostro aufnehmen kann.

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Phantomschmerz

1995
Video, 17 Minuten

„Ich weiß, du magst mich nicht, wenn ich weine ...“

Sat1 setzte bereits 1994 einen Trend, der erst einige Jahre später im Fernsehen zur vollen Blüte kommen sollte: das Emotions-Junkietum im sogenannten „Reality‟-TV. reproducts verdichtet die entscheidenden Szenen dieser Show zu einem Kompendium weinender Gesichter.

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Erfahrungs-Kollektion

1994
Video, 4 Stunden

Die gesammelten Produkte - quergeschnitten mit unbearbeitetem Fernsehmaterial:
Ein Fernsehabend, wie sich ihn die Mitarbeiter des reproducts-Labors vorstellen

Auf diesem Videoband sind alle bisherigen Produkte von »Alles Neu« über »Phantomschmerz« bis zu den »Todesboten« zu sehen. Das Band endet mit einem Realfilm, der einen 20-minütigen, sukzessive beschleunigten Schwenk über die Oberfläche eines Sees zeigt. Die teils parallelen und teils gegenläufigen Bewegungen von Kamera und Wellen sorgen für eine hypnotische Wirkung, die es ermöglicht, das Einschlafen vor einer nächtlichen Dauerwerbesendung zu jeder Tageszeit nachzuvollziehen.

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Todesboten

1994
Schwarzweiß-Video, 5 Minuten

Kommissar Keller, Harry, Robert, Walter und die negativen Aspekte der Kripoarbeit: Wir beobachten diese Routiniers der schlimmen Botschaft bei der Erfüllung ihrer Pflicht

Der Kommissar und seine Gehilfen kommen an die Tür: „Ihr Mann / Sohn / Freund ist erschossen worden.“ Fassungsloses Entsetzen auf Seiten der Hinterbliebenen. Sie können den Satz nur bruchstückhaft wiederholen: „Erschossen, sagen Sie?!“ Durch die Bestätigung wird die schreckliche Nachricht zur Wahrheit: „Ja, erschossen.“ Boten und Empfänger der vernichtenden Nachricht geraten dabei in eine Kommunikationsspirale über die Verneinung des Seins, die in einen nihilistischen Taumel mündet.

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