»The Big Blue« von Andrew Horn
Ein Detektivfilm als Zitatfeuerwerk serieller Klischees
Fernsehmuseum: Serien: Nebenwirkungen

1988 erschien »The Big Blue« - wohl einer der ungewöhnlichsten Detektivfilme des letzten Jahrhunderts. Mit Schauspielern aus dem New Yorker Dunstkreis von Heinz Emigholz hat Regisseur Andrew Horn – nach dem Drehbuch des genialen Autoren und Schauspielers Jim Neu – einen beispiellosen Dialog-Diamanten geschliffen, der Licht auf den blinden Fleck des Private Eye wirft. Die Hauptfiguren, ein Privatdetektiv namens Jack (David Brisbin), der von einer vertrockneten Hausfrau (Sheila McLaughlin) angeheuert wurde, die sich an jeden heranschmeißt und aus Geldgier trotzdem ihren Ehemann, den tief in dunkle Drogengeschäfte verstrickten Polizeichef Howard Munro (Jim Neu), beschatten läßt, dessen misstrauischer Lieferant (John Erdman) eine undichte Stelle hat - die Geliebte (Taunie Vrenon), die sich mit eben jenem Detektiv einläßt -, bilden ein tödliches Fünfeck, das mit seinen rasiermesserscharfen Dialogen die Beziehungen zerschneidet.


