Televisonäre Tropenschutzimpfungen

Mit Reisemagazinen ins fremde Klo greifen

Fernsehmuseum: Magazine, Ratgeber

Am Beginn einer jeden Reise hat der Herrgott vor die Bewegung den gründlichen Check-up gesetzt. Ist mein Gepäck vor Diebstahl sicher? Verfüge ich über ausreichenden Schutz vor Montezumas Rache? Und weiß ich überhaupt, wo ich hin will? Die Teilnehmer der Sozialen Plastik des Fernsehmuseums werden diese Fragen mit Leichtigkeit beantworten können, denn sie gehen bestens vorbereitet auf ihren nächsten Trip!

Zwei Klassiker der televisionären Lebenshilfe und verbriefte Paranoiainduktoren klären auf über die Praxis der Kontaktinfektion und zeigen schonungslos, in welchen Gefahren nicht nur Flugreisende schweben. Der Mikrokosmos der Fremde richtet sein Sperrfeuer auf den arglosen Halbschuhtouristen, und zugleich fingern flinke Bauerfängerfinger nach Brustbeuteln voller Plastikkarten und Smartphones. Schnell ist sie da vorbei – „die schönste Zeit des Jahres“! Und plötzlich lacht die Sonne nur noch schäbig, während sie blutrot über dem entblößten, kranken Reisenden versinkt, der sich nun wie eine leere, keimige Capri-Sonnenpackung fühlt, die langsam im Meer versinkt.

Ja, die Welt da draußen, hinter dem Fernsehschirm, ist voller Gefahren! Und nirgendwo treffen sie rasanter zusammen als in der institutionalisierten Straßenräuberhochburg Amsterdam, dessen dringenden Besuch ein n-tv Reisespecial in den schillerndsten Farben schmackhaft zu machen versteht.