LSD wird 74
Der Fernsehfriedhof.de feiert die Ausschüttung des Heiligen Geistes
Fernsehfriedhof.de - Z-Bar Berlin - 5. Juni 2017, 20 Uhr
LSD – drei Buchstaben, die für einen radikal neuen Blick auf das Universum stehen. 74 Jahre ist es nun geworden – ein Alter, wo andere längst in Rente sind und auf ihren vier Buchstaben sitzen. Doch mitnichten klappt dieses Molekül seine Kohlenstoffringe zusammen wie einen mottenzerfressenen Chapeau Claque – im Gegenteil, dem Schweizer Chemiegenie Albert Hofmann zufolge steht uns das ganz große Zeitalter der psychoaktiven Bewusstseinserweiterung noch bevor! Ein bisschen davon ahnte er wohl bereits am 19. April 1943, als er auf seinem Fahrrad vom Labor nach Hause ab– und gleichzeitig in seinem Gehirn, seiner Seele und seinem Herz das LSD einfuhr. Die Erfindung des Rades für das Denken.

Um sich dem Phänomen in gebührendem Respekt zu nähern, zeigt die Soziale Plastik Fernsehfriedhof.de zunächst ein Interview mit Albert Hofmann, das er zu seinem 100. Geburtstag über sein Leben nach der Geburt seines Wunder- und Sorgenkindes gegeben hat.
Um tiefer in die Materie einzudringen – und natürlich vor den Gefahren zu warnen – lassen wir Professor Halfpenny (Horst Keitel) Im Auftrag von Madame nach der „Lila Sonne“ fahnden. Beste Voraussetzungen: An der Seite von Percy Stuart hatte er schon die „schwarzen Tulpen“ gewittert.
Denn Warnen kann man in Anbetracht des furchtbaren Gehirnfaschings infolge von hypertrophem Drogenkonsum bei gleichzeitiger Fernsehmacherei gar nicht oft genug! Kaum jemand weiß, dass in den 80er Jahren das Kulturdezernat des ZK der SED in Adlershof das Dauerzwangstrippen angeordnet hatte – Pappen als Analdepot. In dieser Atmosphäre sind Serien wie Neumanns Geschichten entstanden. Und weil die so stark sind, gibt’s davon nur eine halbe Folge.
Ein Zeugnis bedächtiger, wohldosierter Anwendung legen abschließend die mit dem Heiligen Geist begossenen Autoren von Futurama mit »Der göttliche Bender« ab.