Wessifizierung durch Fernsehen 2

TV-Lektionen für eine Gesellschaftstransformation
Teil 2: Warnsendungen

Fernsehfriedhof.de - Z-Bar Berlin - Montag, 7. Oktober 2019, 20 Uhr

Diese Soziale Plastik FERNSEHFRIEDHOF.DE befasst sich mit einer weiteren televisionären Nebenwirkung des in jeder Form eindringenden Westens in den Osten. Eben auch in Form von Betrügern und Dieben, die ihren Kenntnisvorsprung gegenüber den Neubundesbürgern ausnutzen. Das ruft Eduard Zimmermann auf den Plan und er recycelt das Archiv seines seit 1963 laufenden „Nepper, Schlepper, Bauernfänger“-Warnmagazins für ein 13-teiliges „Best of Vorsicht Falle“ auf dem DFF. Fast parallel geht auch Kripo Live auf Sendung und macht ebenfalls unmissverständlich klar, dass die neue Konsumfreiheit nicht umsonst zu haben ist.

Ein Wort in eigener Sache:
Der erste Teil der Reihe „Wessifizierung durch Fernsehen“ hat in der letzten Sitzung vor der Sommerpause eine sehr angeregte Diskussion entfacht. Wir von reproducts und Abteilung DG, die Architekten der Sozialen Plastik FERNSEHFRIEDHOF.DE, möchten daher etwas klarstellen. Uns geht es mit dieser Reihe nicht um Ostalgie.
Weiterhin lehnen wir auch die oft in West-Medien spürbare Hybris oder Verachtung gegenüber dem Fernsehen der DDR ab und teilen diese nicht.
Wir sind aber auch keine Anwälte des DDR-Fernsehens, die mit so einer Art Robin-Hood-Gestus den Entrechteten posthum Satisfaktion verschaffen wollen.
Wir nehmen das Fernsehen der DDR schlicht und einfach ernst und respektieren es. Uns interessiert diese Form des Fernsehens aber zuallererst als eine mediale Sichtweise auf Welt. Mit dieser Reihe gehen wir der Frage nach: Wie sah dieses Fernsehen aus? Und genauer: Wie veränderte es sich nach der Grenzöffnung?
Das genaue Sehen ist die Basis und der Zweck der Sozialen Plastik FERNSEHFRIEDHOF.DE. Die Konstruktion von Wirklichkeit durch ein Medium zu erkennen, fällt dabei an fremdartigem Material und/oder seiner Veränderung in der Zeit sehr viel leichter als an dem Material, das in der eigenen Blase generiert wurde.
Und der entscheidende Schritt dann ist die Konstruktion der eigenen Realität zu erkennen und zu hinterfragen.
Denn was konstruiert ist, kann auch verändert werden.