reproducts 1 bis 3

Samstag, 8. März 2025

Metropolis Kino Hamburg

Eine denkwürdige Feier mit großartigen Gästen – Dank noch einmal an Felix Kubin, Simon Starke und Dittrich von Euler-Donnersperg.

Felix Kubin stellt eine Comedy aus den Niederlanden vor, die die Grenzen der Vorstellung sprengt

Dittrich von Euler-Donnersperg schildert die wichtigsten Stationen der tiefen, bis Anfang der 90er Jahre zurückreichenden Verbundenheit zum Metropolis

Simon Starke von NEUSPRÉCH erzählt, wie es zu der Zusammenarbeit mit unserer Gruppe kam

Aus der Rede von Simon Starke, NEUSPRÉCH:

„NEUSPRÉCH, so unsere aufgedonnerte Selbstbeschreibung damals, dient der Emanzipation des Sprechens mit Mitteln der Kunst. Und weiter: Die Ausstellung zeigt, wie sich Wortergreifung in Kunstgestalten verschiedener Sparten visualisiert und poetologisch progressiv entfaltet: Sprechweisen und Sprachspiele als ein Sich-äußern-Wollen mit unterschiedlichen Eigenschaften: Widerständig, unwirsch, als Witz oder auch „böse“, werden gewohnte Vereinbarungen unterlaufen. Nicht als sozialkritisches Statement, sondern fraktal, als Bild, als Text, als Film oder Skulptur. Kunst wird hier nicht von Sprache verformt, sondern Schreiben oder Sprechen formt sich von der Kunst her. (Zitatende)

Welcher Stellenwert demzufolge Gesundbrunnen von reproducts zukommt, wird offenkundig, wenn wir das Video sehen. Wie viele ihrer Arbeiten ist es heimtückisch, es handelt von den Tücken des Heimischen. Sprache und Bild durchqueren sich in vielfacher Weise und gewinnen wieder Abstand voneinander. Jean-Luc Nancy sagt über Videos im Unterschied zum Film (in: Am Grund der Bilder): »Das Oszillierende prägt sich gewissermaßen in die flockige und körnige Materie eines gewendeten, auf sich gekehrten Sehens, das dadurch noch nicht narzisstisch ist, sich vielmehr überall am Sehen reibt oder aus dieser Reibung einen Text bildet. Virtuell verschwindet die Distinktion zwischen Text und Bild in einer oszilloskopischen Maschine.« (Zitatende). Doch bleibt da eine schmerzhafte Spur, die das Sagen auch wie einen Einschnitt empfindet. Das Heilloseste von Allem: die Heil-Kur selbst. Sie erstickt an ihren eigenen Versprechen.“