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Das Fernsehmuseum fand zwischen 1998 und 2012 monatlich in der Kurzfilmagentur Hamburg und der Z-Bar, Berlin-Mitte, in Zusammenarbeit mit Abteilung DG statt. Seit 2017 ist das Fernsehmuseum als Fernsehfriedhof.de in der Z-Bar wiederauferstanden. Zweck dieser Sozialen Plastiken war und ist das gemeinsame Schauen und Analysieren von Artefakten der Fernseh- Vergangenheit -Gegenwart und -Zukunft.


02.07.2012

Das letzte Stück DDR

Österreichisches TV: Der Blick auf die Welt mit Opernglas

Fernsehmuseum: Fremde Welten

Der einstmals stramme Zapp-Daumen schwengelt von galoppierender Atrophie völlig erschlafft an der Hand. Es gibt ja auch keinen Grund zum Zappen, wenn das Gerät eh nicht mehr eingeschaltet wird. Und für einen der ganz wenigen Restfetzen von interessantem Fernsehen gibt es zum Glück Timer in den digitalen Aufzeichnungsgeräten, EPGs und bestimmt über 2.000 Apps, die dafür sorgen, dass diese wenigen Sendungen nicht ungesehen ins Weltall rausstrahlen.

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28.11.2011

Peinliche Archiv-Befragung Teil I

Neustart im Fernsehmuseum – Frankensteins Schwippschwager

Fernsehmuseum: Mashup

Die letzten Jahre haben es gezeigt: Das Wort „Fernsehen“ im Zusammenhang mit dem Wort „Museum“ potenziert die abschreckende Wirkung eines kulturellen Angebots offensichtlich ins Unendliche. Keiner mag es mehr so recht sehen, das Fernsehen. Es ist wie ein alter Schlagerstar, der sich eines Publikums nur noch gewiss sein kann, wenn er in einer Chart-Show total derangiert, aufgequollen, möglichst besoffen oder unter Drogen, oder am besten beides, und insgesamt nur noch als ein Schatten seines einstmals beliebten Selbst auf die Bühne torkelt, um seine größten Hits noch einmal im Karstadttechno-Remix zu hüpfenden MDR-Bunnys daherzugröhlen.

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22.01.2011

Fernsehen Über Fernsehen Über Alles, Vol. I

Charlie Brooker

Fernsehmuseum: Erinnerungen an das Gute TV

Über ein Jahr ist es her, dass einige Mitarbeiter von Abteilung DG und dem reproducts Fernsehmuseum an ihren Wohnarbeitsplätzen in eine Art Wachkoma verfielen. Dabei lief nicht – wie bei wirklich Toten traditionell üblich – das ZDF in der Kiste. Nein, die zugegebenermaßen recht antennenfixierten Mitarbeiter hatten schlicht vergessen, dass die terrestrische Ausstrahlung des Fernsehens in ihrem Sendegebiet beendet wurde.

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04.12.2009

Data-Highway to Hell, Vol. II

Wenn das Fernsehen das Netz einspinnt

Fernsehmuseum: Internet und Fernsehen

Ja, das Fernsehen liegt röchelnd auf seinem Totenbett – in einem riesigen Schuppen mit Wänden aus Perlen und Fenstern aus Diamant. Da windet es sich voller Agonie in der Ecke liegend auf ein paar aufgeplatzten Säcken mit Goldstroh, getränkt von Urin und Angstschweiß. Die gesamte ARD-Großfamilie hat sich mit der alten Tante ZDF aneinandergeklammert. Die letzte Kraft nehmen sie zusammen, um die privaten Aussätzigen mit Tritten ihrer lahmen Füße daran zu hindern, mit auf diese bescheidene Siechstatt zu kriechen. Dabei sehen sie sich zum Verwechseln ähnlich, denn sie alle tragen die – heute verblichenen, schmutzigen, löchrigen – grellbunten Fun-Lumpen von einst mit all den Werbe-Medaillen und Sponsoring-Abzeichen für Scham- und Gewissenlosigkeit zu jeder Sendezeit am eisernen Businessbande. Ein fahrender Leichenschänder, der in diesem Pesthaus vorbeischaute, würde beim besten Willen keinen Unterschied mehr zwischen ihnen feststellen können. Nichts als verkrüppelte Körperschaften, die ihre Seele verloren haben. Und irgendwo vor der Tür, auf dem Gottesacker, spielen die ungeliebten Kinder, die man einst zum Schweinehüten aus dem großen Hause verbannt hatte. Sie hören auf wundersame Namen wie Phoenix, BR alpha, Ki.Ka oder ZDF neo (.s Anmerkung unten) und sind die letzten, denen Menschen noch ins Gesicht blicken mögen, zu grausam sind die entstellten Fratzen ihrer Eltern. Aber gut für die Kleinen, denn nun müssen sie müssen das Jammern der Alten nicht so laut hören, die langsam beginnen, die Gründung der Spartensender zu bereuen, weil sie durch die Aufgabe des Anspruchs, für alle Zuschauer da zu sein, schließlich für niemanden mehr da sind.

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06.11.2009

R.I.P. E.Z.

Zum Tod von XY-Erfinder Eduard Zimmermann

Fernsehmuseum: Reality-TV

Es ist wieder soweit – das reproducts Fernsehmuseum, präsentiert von Abteilung D.G., eröffnet eine neue Saison, um der Phantasie, was im Fernsehen möglich ist, Grenzen zu setzen. Damit wir genau wissen, was wir überschreiten müssen!

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05.06.2009

Das Doku-Drama

Dokumentationen des Niedergangs

Fernsehmuseum: Dokus

Das ganze Leben mag ein Quiz sein, aber mit Sicherheit ist nicht das ganze Fernsehen eine Show. Nein, es quillt auch noch anderes aus dem magischen Auge – zum Beispiel Dokumentationen. Anhand zweier Arbeiten des TV-Dokumentaristen Florian Guthknecht zeichnet die Soziale Plastik des Fernsehmuseums den allzu typischen Niedergang eines ehedem viel versprechenden Talents nach, das sich nach einem viel versprechenden Anfang im guten, alten BR zum Unterwasserfilm-Bückling absoff.

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03.04.2009

Paranoia! Forever

Zum Tode von Patrick McGoohan

Fernsehmuseum: Serie

Anlässlich des Todes von Patick McGoohan am 14. Januar 2009 erinnert das reproducts-Fernsehmuseum an den genialen Schauspieler und TV-Regisseur.

Mit einer Folge von Danger Man betrachten wir den Vorläufer für die Serie, deren Schöpfer und Hauptdarsteller McGoohan war: The Prisoner. In Deutschland bekannt als Nummer 6 – die Serie, an der sich bis heute jedes andere fiktionale TV-Format der Welt messen lassen muss.

Wir werden sehen!

06.03.2009

Data-Highway to Hell, Vol. I

How Internet Killed The TV-Star

Fernsehmuseum: Internet und Fernsehen

Wie war das eigentlich – als es das Internet noch gar nicht richtig gab und das Leitmedium Fernsehen hineinschaute in die Wiege, in der sein kleiner Bruder vor sich hinplapperte und mit seinen Telefonkabelbeinchen strampelte?! Eine Reportage von 1994 über die Medienrevolution schaut in die USA, wo Bill Clinton verkündet, dass noch in diesem Jahr der Data-Highway eingeführt werden soll. Gleichzeitig glaubt in Deutschland Jean Pütz in seiner Hobbythek noch fest an das Medium Video mit seinen Plastikband-Kassetten …

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01.01.1970

S.R.I. und die unheimlichen Fälle

… ein Alptraum kehrt zurück …

Fernsehmuseum: Serien: Angst

Seit fast 40 Jahren vom Bildschirm verschwunden, ohne jede Spur – verzweifelte Gesuche in Internetforen: Wo ist S.R.I. und die unheimlichen Fälle?!!!? Wir wissen Rat! Die Soziale Plastik des Fernsehmuseums schätzt sich außerordentlich glücklich, in Zusammenarbeit mit Abteilung DG und dem Festival Asian Hot Shots Berlin* einige Folgen der legendären TV-Serie erstmals seit 1971 wieder zu zeigen – im japanischen Original, anmoderiert und begleitet von einer der Gründerinnen des Festivals und Dolmetscherin Maria Römer.

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05.12.2008

Nachsitzen!

Wenn Fernsehen Schule macht ...

Fernsehmuseum: Magazine, Ratgeber

Schon zu seiner Geburt war das Fernsehen ein janusköpfiger Wechselbalg – einerseits Unterhaltung in Hitlers Fernsehgarten, andererseits Information und Beratung in allen Lebenslagen. Das Fernsehmuseum schnüffelt in dieser Materialisierung der Sozialen Plastik an jenen seltsamen Blüten, die meist gar nicht im Fernsehen ausgestrahlt wurden, aber die früher im Fernsehkasten und heute per Beamer im Unterricht, bei Kursen und Seminaren zur Schulung dargeboten wurden und werden. So hat Staplerfahrer Klaus – der erste Arbeitstag, die geniale Splatter-Metamorphose des Lehrfilms der 70er Jahre von Stefan Prehn und Jörg Wagner, längst seinen Weg von der Kinoleinwand zurück in die Schulungsräume für Gabelstaplerfahrer gefunden. Und so, wie sich das frühe Fernsehen des Theaters als Vorbild in Erzählweise und Inszenierung bedient hat, bediente sich der Lehrfilm des Kasperletheaters. Zumindest 1969 in einer aufrüttelnden Dokufiktion über Unfälle auf dem Bauernhof. Aber damit nicht genug! Der große Hans Mohl, den heute natürlich keiner mehr kennt, wagte 1982 auf dem Lerchenberg dann eine paradigmatische Blutgrätsche, die bis heute mit obsessivem Wiederholungszwang nicht nur dort, sondern bei allen anderen Sendern wiederholt wird: Die Verbindung von Unterhaltung und investigativem Journalismus im Format der Rateshow. Im „großen Sicherheitstest“ von Gesundheitsmagazin Praxis nehmen eine Reihe von Kandidaten an einem Multiple-Choice-Quiz teil. Dabei sind das alles Normalos, aber sie heißen wie berühmte Leute – der Wahnsinn!!! Nun, ob diese Placebos wirken?

Wir werden sehen!

03.10.2008

Das Risiko der Wohltat

Der Große Preis

Fernsehmuseum: Show, Benefiz-Aktion

Am Tag der Deutschen Einheit wartet das Fernsehmuseum mit einer Sendung auf, die bereits in den 70er Jahren das ganze Volk vor dem Fernsehschirm vereinte: Der Große Preis. Mit niemand anders als Heinrich Georg Wilhelm Thoelke aus Mülheim, besser bekannt als Big Wim aus der Anstalt. Der Fernseh-Anstalt. Ein Mann mit vielen Gesichtern. Jura-Studium in der Promotion abgebrochen (Thema: „Rechtliche, insbesondere urheberrechtliche Probleme des Fernsehens“), Sport-Reporter, kaufmännischer Direktor einer Charter-Fluggesellschaft, Faktotum eines Stuttgarter Millionärs, Betreiber eines Abwasserentsorungsunternehmens, Patenthalter für die Dehnbundhose, Erfinder des Aktuellen Sportstudios (zusammen mit Harry Valerien und Rainer „Lammfellmantel in der Kältekammer“ Günzler), Verfasser der Autobiographie »Stars, Kollegen und Ganoven« über seine Zeit auf dem Lerchenberg und natürlich Moderator von Klassikern wie Klassentreffen, Drei Mal Neun und eben der Der Große Preis.

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06.06.2008

Selbstschuld

Ein Horrortrip zu den Charity-Shows der 90er

Fernsehmuseum: Show, Benefiz-Aktion

Das erste Gesetz der Massenmedien lautet: Gute Nachrichten sind keine Nachrichten. Dieses eherne Gebot gilt allzumal für Fernsehshows. Dennoch gab und gibt es immer wieder Versuche, dem Guten eine Bühne zu bieten. Das reproducts Fernsehmuseum nimmt in seiner Emanation als Soziale Plastik zwei besonders gut abgelagerte Exemplare dieser Spezies unter die Lupe.

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