Stefan Niggemeier, das wandelnde Lexikon
Der Medienjournalist liest aus seinem Fernsehlexikon
Fernsehmuseum: Gaststars
Feierstunde zur Veröffentlichung mit einem der Autoren

dass ihn die Vorhänge in der Z-Bar sehr an Twin Peaks erinnern …
Stefan Niggemeier, Blogger und Medienredakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, hat zusammen mit dem Journalisten und SWR3-Moderator Michael Reufsteck das Unmögliche gewagt - und geschafft! Nach sechs Jahren akribischer Arbeit liegt nun seit Ende 2005 Das Fernsehlexikon vor und schildert en détail, was seit Anbeginn der BRD- und DDR-Flimmerei über die Mattscheibe gelaufen ist. Serien und Shows, Magazine und Dokumentationen, Nachrichten und Talkshows - fast alles, was mindestens drei Ausgaben hatte oder hätte haben sollen ist mit den wichtigsten Produktionsdaten, einer kurzen Inhaltsangabe, Hintergründen und Anekdoten aufgelistet. Ein Standardwerk für jeden Haushalt!
Zwischenruf, Mai 2016
Das bis heute, 2016, keine neue, aktualisierte Auflage erhalten hat. Wir müssen den Autoren dankbar sein, dass sie sich diesem Unterfangen gewidmet haben, bevor man damit schnurstracks und ganz natürlich in die Immaterialität des Internet gegangen wäre (wo es dankenswerter Weise jetzt noch sein Schattendasein führen darf). So bleibt uns heute ein kiloschweres Mahnmal, das schweigend daran erinnert, wie wenig kulturelle Weihe das Fernsehen bis heute in Deutschland erfahren hat. Wie wenig über Fernsehen auf einem Level diskutiert wird, dass man sich in der Auseinandersetzung tunlichst eines Lexikons bediente, um fundiert zu argumentieren und historisch tragfähige Schlüsse zu ziehen. Aber die deutsches Form, so scheint es, mag sich nicht vom Stammtischschiedsrichtertum lösen.