Eines der der wichtigsten Archiv-Stücke von reproducts als sinnfällige Bebilderung eines sinnigen Statements zum Reisen von Rainer Erlinger in der FAS/FAZ
Rainer Erlinger, ein höchst geschätzter Weggefährte – hinlänglich bekannt durch die großartige, wichtige und immer wieder brennende Gewissensfrage in der Süddeutschen, hat sich für die FAZ/FAS dem Thema Reisen gewidmet. Und wie es bei diesem Denker nicht anders sein kann, findet das Reisen möglichst nur im jeweils eigenen Kopf statt. Weitaus entspannender und vom Karbonfußabdruck her ein Babyschuh im Vergleich zu dem Siebenmeilenstiefel jeder Form von Bewegung. Das begrüßen wir im Prinzip sehr, und einige reproducts-Mitglieder verweigern sich konsequenterweise gänzlich dieser gegenseitigen Geißel der Menschheit.
Zu Füßen des Michel zittern am 13. Juli die Wände eines der Verzeichnis-Lager für das reproducts-Archiv in Tötensen. Erst nach einiger Zeit wird klar, das hier eine extrem düstere Version von »We Will Rock You«, gekreuzt mit einer dieser Fußball-Hymnen durch die Hafengegend schallt. Unzweifelthaft einer dieser unangekündigten Auftritte der kalifornischen Obskuro-Art-Rocker The Residents. Später erfuhren wird, dass sich die Band an Bord eines Kreuzfahrtschiffes zurück nach Amerika befand und die neue Schiffshorn-Orgel ausprobierte.
2008
Künstlerische Mitarbeit, Video-Einspieler, Programmheft
für „Darwin-win, Martin Loser-Drag King & Hygiene auf Tauris“ von René Pollesch
Auf Einladung von René Pollesch und Bernhard Schütz begleiten Mitarbeiter von reproducts die Probenarbeiten an dem Stück „Darwin-win, Martin Loser-Drag King & Hygiene auf Tauris“ an der Volksbühne in Berlin. In die Aufführung fließen Videoeinspieler aus dem Archiv ein oder werden im Stück auf der Bühne live umgesetzt. Außerdem wurde das begleitende Programmheft konzipiert, getextet und mit Abbildungen versehen.
René Pollesch – unermüdlicher Sucher nach dem radikalen Theater
Der Medienjournalist liest aus seinem Fernsehlexikon
Fernsehmuseum: Gaststars
Feierstunde zur Veröffentlichung mit einem der Autoren
Stefan Niggemeier meinte nach der Lesung,
dass ihn die Vorhänge in der Z-Bar sehr an Twin Peaks erinnern …
Stefan Niggemeier, Blogger und Medienredakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, hat zusammen mit dem Journalisten und SWR3-Moderator Michael Reufsteck das Unmögliche gewagt - und geschafft! Nach sechs Jahren akribischer Arbeit liegt nun seit Ende 2005 Das Fernsehlexikon vor und schildert en détail, was seit Anbeginn der BRD- und DDR-Flimmerei über die Mattscheibe gelaufen ist. Serien und Shows, Magazine und Dokumentationen, Nachrichten und Talkshows - fast alles, was mindestens drei Ausgaben hatte oder hätte haben sollen ist mit den wichtigsten Produktionsdaten, einer kurzen Inhaltsangabe, Hintergründen und Anekdoten aufgelistet. Ein Standardwerk für jeden Haushalt!
Zwischenruf, Mai 2016
Das bis heute, 2016, keine neue, aktualisierte Auflage erhalten hat. Wir müssen den Autoren dankbar sein, dass sie sich diesem Unterfangen gewidmet haben, bevor man damit schnurstracks und ganz natürlich in die Immaterialität des Internet gegangen wäre (wo es dankenswerter Weise jetzt noch sein Schattendasein führen darf). So bleibt uns heute ein kiloschweres Mahnmal, das schweigend daran erinnert, wie wenig kulturelle Weihe das Fernsehen bis heute in Deutschland erfahren hat. Wie wenig über Fernsehen auf einem Level diskutiert wird, dass man sich in der Auseinandersetzung tunlichst eines Lexikons bediente, um fundiert zu argumentieren und historisch tragfähige Schlüsse zu ziehen. Aber die deutsches Form, so scheint es, mag sich nicht vom Stammtischschiedsrichtertum lösen.
2004 Fernsehmuseum, Soziale Plastik im Kulturkiosk Kanzler, München
Kulturkiosk Kanzler - Gabelsberger Straße 55 - München
Eine Idee setzt sich durch! Nach Hamburg und Berlin bewegt sich das reproducts Fernsehmuseum nun auch in die Hauptstadt des Freistaates! Am 2. Juli wird im Kulturkiosk Kanzler, Gabelsberger Straße 55, das erste Mal diese Soziale Plastik geformt. Betreut durch den freien Autor und Filmemacher Frank Jastfelder kann man jetzt auch in München nicht mehr weggucken.
2001
35mm, Farbe, 10 Minuten
Drehbuch und Regie: Stefan Prehn und Jörg Wagner
Die Bedienung von Flurförderfahrzeugen bedarf höchster Umsicht und Aufmerksamkeit
Ein Arbeitssicherheitslehrfilm, der in deutlicher Weise vor Augen führt, welche entsetzlich blutigen und grausamen Unfälle bei unsachgemäßer Führung eines Gabelstaplers passieren können. Als Sprecher dieses von der Hamburger und der Niedersächsischen Filmförderung geförderten Kurzfilms konnte Egon Hoegen gewonnen werden, der seit Jahrzehnten auch den "7. Sinn" vertont.
Stefan Prehn ist seit der Dalli Dalli!-Rekonstruktion 1987 dabei und Gründungsmitglied von reproducts. Jörg Wagner, Weltquartett-Erfinder und -Verleger), hat bei mehreren reproducts-Projekten (u.a. »Reisen & Speisen«) und zahllosen Aufführungen mitgewirkt, die ohne ihn niemals zustande gekommen wären.
Offizieller Youtube-Channel der KurzFilmAgentur Hamburg
Felix Kubin, der Hamburger Dadatroniker, Elektroakustiker und Betreiber von Gagarin Records, ist selbst ein Mann wie Musik: Ungreifbar greifen seine Lieder an unsere Hirnstämme - wohlwissend, dass Ohren keine Lider haben. Wie eine Melodie zieht er um die Welt und sammelt zwischen den Notenlinien seines Herzens die unglaublichsten Dinge fremder Länder. Ein solches Fundstück trägt Felix Kubin nun ins Fernsehmuseum und wird es dort höchstselbst vorstellen und für uns Nichtätherwesen übersetzen: die einzigartigen Fake-Dokus aus dem Mutterland des Methadonscheins: 30 Minuut.
Arjan Ederveen hat das Ganze verbrochen und spielt auch gleich die Hauptrolle in den 30 Minuut betitelten Fernsehreportagen - sei es als holländischer Bauer, der sich dunkel pigmentieren und eine Lippenscheibe einsetzen lässt, um endlich in Afrika mit einem Stamm im Kraal zu leben; als Junkie, der sich im Rahmen eines neuen Projekts des Gesundheitsamtes seine Schüsse mit kleinen künstlerischen Arbeiten verdienen muss; oder als Nazikollaborateurin zwischen einst und jetzt. Die holländische Hölle der Calvinisten mit ihrer ätzenden Scheintoleranz ist die Welt Ederveens, die er schonungslos dokumentiert.
– für eine Großansicht bitte auf das Bild klicken –
Der die Denkwelt grundlegend verändernde Artikel des Psychohistorikers Lloyd deMause erschien in RAW, dem Comic-Magazin von Art Spiegelman und Françoise Mouly. 1985 kam reproducts dadurch mit diesem Think Tank des Undenkbaren in Kontakt.
Eine Videokollektion der Gruppe ist Gegenstand verschiedener Arbeitsgruppen auf dem jährlichen Kongress der International Psychohistoric Association in New York vom 5. bis zum 12. Juni 1997.
Auf Einladung des Kurators Christoph Bannat, Berlin, nimmt die Gruppe mit dem Projekt »Zukunft für alle« vom 10. bis zum 17. November an der Düsseldorfer Kunstgegenmesse zur Art Cologne 1996 teil. reproducts beteilgt sich mit zwei kostenlosen Multiples.
1996
Video, 4 Minuten
Regie: Guido S. Weihermüller
Kamera/Licht: Hilmar Mehnert
Schnitt: Jochen Carl Müller
Buch: Falk Klennert aka Felix Kubin
Sag mir, wo Du stehst!
Im Sommer 1996 hofft die Liedertafel Margot Honecker mit der Erstellung eines professionellen Musikvideos, einen Wundbrand am Hirnstumpf westlicher Popmusik auszulösen. Mitglieder von reproducts bekunden ihre Solidarität mit diesem Vorhaben, indem sie als Darsteller in dem Clip »Vowärts, Freie Deutsche Jugend!« auftreten.
Auf Einladung von Jerrold Atlas hält eines der Gruppenmitglieder einen Vortrag über kollektive Traumabewältigung in Massenmedien auf der Jahrestagung der European Psychohistoric Association im Amsterdamer Hotel Damrak am 5. Mai 1996.
Die Anfragen für eine Ausstrahlung von reproducts-Filmen im Fernsehen häufen sich. Besonders im Fall von »Todesboten« ist die Voraussetzung dafür die Klärung der Rechtslage. Neben der Produktionsfirma hat das letzte Wort in dieser Angelegenheit der Schöpfer vom Kommissar – Herbert Reinecker. Der obige Brief kam postwendend nach der Zusendung einer Videokopie an die Gruppe zurück.